Samstag, 19. November 2011
16 Uhr
Mendelssohn-Remise
Jägerstraße 51
10117 Berlin-Mitte
P r o g r a m m f o l g e :
celloConsorten
Michael Zachow Erstes Violoncello
Andreas Niessen Zweites Violoncello
Rainer O. Brinkmann Drittes Violoncello
H. G. Viertes Violoncello
Joseph Jongen
(1873–1953)
Zwei Stücke für vier Violoncelli. 1929
I. Legende
II. Tänze
Gesangsquartett
Holger Gl. Erster Tenor
Björn Hegner Zweiter Tenor
Gerhard Berger Bariton
Ulrich Leinz Bass
Steven D. Klavier
Franz Schubert
(1797–1828)
Nachtmusik op. 156 D 848
Widerspruch op. 105, Nr. 1 D 865
Der Gondelfahrer op. 28 D 740
Geist der Liebe op. 11, Nr. 3 D 747
Zur guten Nacht op. 81, Nr. 3 D 903
Streichquartett
Carsten Goebell Erste Violine
Ullrich Scheideler Zweite Violine
Adrian Borden Viola
H. G. Violoncello
Ludwig van Beethoven
(1770–1827)
Streichquartett F-Dur op. 18,1
daraus:
1. Allegro con brio
2. Adagio affettuoso ed appassionato
terzando
Michael Knoch Flöte
Mathias Bell Violoncello
Sean Nowak Klavier
Carl Maria von Weber
(1786–1826)
Trio für Klavier, Flöte und Violoncello
op. 63 g-Moll
1 Allegro moderato
2 Scherzo - Allegro vivace
3 Andante espressivo (Schäfers Klage)
4 Finale - Allegro
Karl Sigmund von Seckendorff
1744–1785
Nachtmusik
Wir stimmen Dir mit Flötensang, in süßem Ton und Harfenklang,
Ein nächtlich Lied der Freude!
Aus deiner Hülle tritt hervor, dass sich im stillen Abendflor
Dein Herz und Auge weide.
Komm sieh’, wie alles schläft und ruht, und unter Lunens sich’rer Hut
Entweicht der Menschen Kummer.
Sieh’, wie die Gegend vor uns liegt, als hättest Du sie eingewiegt
In süßen Liebesschlummer!
O säume nicht, erhebe dich, schon wartet deiner wonniglich
Das ganze Heer der Sterne;
Denn guten Seelen sind sie hold und streuen ihnen funkelnd Gold
Aus der gewölbten Ferne.
Schließ an dich uns! Auf stiller Bahn weht dich kein falsches Lüftchen an,
Lass dich im Dunkeln grüßen!
Noch enger knüpft die Nacht das Band, wenn Freunde treulich Hand in Hand,
Sich aneinander schließen;
Drum laden wir mit Flötensang, in süßem Ton und Harfenklang,
Dich ein zu unsrer Freude;
Vereine dich mit unserm Chor, dass sich im nächtlich stillen Flor
Dein Herz und Auge weide.
Johann Gabriel Seidl
1804–1875
Widerspruch
Wenn ich durch Busch und Zweig
Brech’ auf beschränktem Steig,
Wird mir so weit, so frei,
Will mir das Herz entzwei.
Rings dann im Waldeshaus
Rücken die Wänd’ hinaus,
Wölbt sich das Laubgemach
Hoch mir zum Schwindeldach,
Webt sich der Blätter schier
Jedes zur Schwinge mir,
Dass sich mein Herz so weit
Sehnt nach Unendlichkeit.
Doch wann im weiten Raum
Hoch am Gebirgessaum,
Über dem Tal ich steh,
Nieder zum Tale seh,
Ach, wie beschränkt, wie eng,
Wird mir’s im Luftgedräng;
Rings auf mein Haupt so schwer
Nicken die Wolken her,
Nieder zu stürzen droht
Rings mir das Abendrot,
Und in ein Kämmerlein
Sehnt sich mein Herz hinein.
Johann Baptist Mayrhofer
1787–1836
Der Gondelfahrer
Es tanzen Mond und Sterne
Den flücht’gen Geisterreih’n,
Wer wird von Erdensorgen
Befangen immer sein!
Du kannst in Mondesstrahlen
Nun, meine Barke, wallen;
Und aller Schranken los,
Wiegt dich des Meeres Schoß.
Vom Markusturme tönte
Der Spruch der Mitternacht:
Sie schlummern friedlich Alle,
Und nur der Schiffer wacht.
Friedrich von Matthisson
1761–1831
Geist der Liebe
Der Abend schleiert Flur und Hain
In traulich holde Dämm’rung ein;
Hell flimmt, wo goldne Wölkchen ziehn,
Der Stern der Liebeskönigin.
Die Wogenflut hallt Schlummerklang,
Die Bäume lispeln Abendsang;
Der Wiese Gras umgaukelt lind
Mit Sylphenkuss der Frühlingswind.
Der Geist der Liebe wirkt und strebt,
Wo nur ein Puls der Schöpfung bebt;
Im Strom, wo Wog’ in Woge fließt,
Im Hain, wo Blatt an Blatt sich schließt.
O Geist der Liebe! führe du
Dem Jüngling den Erkor’nen* zu!
Ein Minneblick des Trauten* hellt
Mit Himmelsglanz die Erdenwelt!
* aufführungspraktisch verändert
Johann Friedrich Rochlitz
1769–1842
Zur guten Nacht
Der Vorsitzende
Horcht auf! Es schlägt die Stunde,
Die unsrer Tafelrunde
Verkündigt; Geh ein jeder heim,
Hat er sein Glas geleeret,
Den Wirt mit Dank geehret,
Und ausgesungen dieser Reim!
Alle
Erst sei dies Glas geleeret,
Der Wirt mit Dank geehret,
Und ausgesungen dieser Reim!
Der Vorsitzende
Wir dürfen fröhlich gehen;
Was wir gehört, gesehen,
Getan, das darf kein Mann bereun;
Und das, was wir empfunden,
Was enger uns gebunden
An Freund und Kunst, darf uns erfreun.
Alle
Ja, ja, was wir empfunden,
Was enger uns gebunden
An Freund und Kunst, darf uns erfreun.
Der Vorsitzende
Schlaft wohl und träumt, wie Bräute!
Kommt nächstens gern, wie heute!
Seid auf manch neues Lied bedacht!
Und geht einst Einer abe
Zu seiner Ruh im Grabe,
Singt ihm mit Liebe: gute Nacht!
Alle
Ja, geht einst Einer abe,
Zu seiner Ruh im Grabe,
Singt ihm mit Liebe: gute Nacht!