2012



Im Rahmen der Veranstaltungsreihe
»Klassische Töne am Sonntag«
war die hausmusik am
Sonntag, dem 4. November 2012,
zu Gast im Café »wilde Oscar«
in der Schwulenberatung Berlin,
Niebuhrstraße 59/60
10629 Berlin-Charlottenburg


P r o g r a m m f o l g e 



Elisabeth Bingel  Flöte

Martin Ebelt  Klarinette

 

Thomas Morley

(1557–1602)

Il Lamento
La Tortorella
La Caccia


Duo Edelbitter
Michael Knoch  Flöte
Sean Nowak  Klavier

 

Ignaz Pleyel
(1797–1831)
Sonate A-Dur für Flöte und Klavier (Ben 434)
Allegro
Andante
Rondo: Allegro assai


Holger Gl.  Tenor
H. G.  Violoncello
Steven D.  Klavier

Johann Wenzel Kalliwoda
(1801–1866)
Drei Gesänge op. 91
1. Die Abendglocken
2. Der schöne Stern
3. Der Wanderer (Hinaus in die Ferne)

Benjamin Britten (1913–1976)
The Stream in the Valley (Da unten im Tale)
Deutsches Volkslied (18. Jh.)
Englisch von Iris Rogers

Elisabeth Bingel  Flöte

Martin Ebelt  Klarinette

 

Harald Genzmer

(1909–2007)

Zur Hochzeit

Liebeslied

Ohne Titel

Das verschleierte Bild

Tanzlied

 

Heitor Villa-Lobos

(1887–1959)

Choros No. 2 pour Flûte et Clarinette


celloConsorten

Michael Zachow  Erstes Violoncello

Andreas Niessen  Zweites Violoncello

Rainer O. Brinkmann  Drittes Violoncello

H. G.  Viertes Violoncello

 

Nikolai Petrowitsch Rakow

(1908–1990)

Quartett für vier Violoncelli Nr. 2 (1986)



Texte der Lieder

Johann Wenzel Kalliwoda (Jan Křtitel Václav Kalivoda)
1801–1866

 

Drei Gesänge für eine Sopran- oder Tenorstimme 

mit Begleitung des Pianoforte und Violoncelle op. 91

Leipzig, 1835

Ihrer Hoheit der Durchlauchtigsten Fürstin und Frau, 

Amalie Christine Caroline zu Fürtenberg etc. gebornen Princessin zu Baden 

in tiefster Ehrfurcht geweiht

 

 

Nr. 1 

Eduard Silesius, eigentlich Eduard Freiherr von Badenfeld

Die Abendglocken

 

Die Abendglocken sie singen. Was bin ich doch ein Kind, 

dass bei dem Summen und Klingen mir Thrän’ auf Thrän’ entrinnt! 

Es trägt mich andächtig hinüber nach jenen grünen Höh’n, 

wo von dem Kirchlein herüber die Melodien entweh’n. 

 

Die Wogen rauschen, steigen, ach! wohin tragen sie mich?

Die Heimathauen zeigen im Abendglanze sich. 

Wo bin ich? Ach mit dem Geläute verrauschte der liebliche Wahn!

Mich lockt nur aus dunkelnder Weite süss weinend die Heimath an. 

 

Doch Dank dir Engellied! Kehre auch morgen erbarmend zurück,

O! wenn ich die Glocken dann höre, erneut sich mein Wahn und mein Glück!

 

 

Nr. 2 

Edwin

Der schöne Stern 

 

Ruhig, Herz, und nicht verzaget! glüht doch hoch im heil’gen Licht, 

hell ein Sternchen, das dir saget: Dulde still und zage nicht!

Nimmer dieses Sternlein düstert, ob es nah ist oder fern, 

sanft ein Engel aus ihm flüstert: Bin der Hoffnung schöner Stern.

 

Wenn auch unter heißen Thränen hier das müde Auge bricht, 

stillt doch leicht des Busens Sehnen dieses Sternleins Silberlicht.

Drum, o Herz, auf ihn geschauet, ob er nah’ ist oder fern, 

und mit gläub’gem Mut vertrauet diesem lieblich hellen Stern. 

 

 

Nr. 3 

C. W. Karnstädt

Der Wanderer 

 

Hinaus in die Ferne, dahin will mich’s zieh’n, 

wo andere Sterne hoch über mich [sic! ] glüh’n. 

 

Da säuseln die Bäume, da rauschet der Hain, 

da wiegen die Träume den Wanderer ein. 

Da rieseln die Wellen melodisch durchs Tal, 

da schimmert in Quellen des Morgenroths Strahl. 

Da zeigt sich den Blicken manch liebliches Bild, 

und süßes Entzücken den Busen erfüllt. 

 

Hinaus in die Ferne, dorthin möchte ich flieh’n, 
o leuchtet ihr Sterne, lasst Götter mich zieh’n. 

 

Benjamin Britten

1913–1976

 

 

Deutsches Volkslied (18. Jh.)

Da unten im Tale

 

Da unten im Tale läuft’s Wasser so trüb

und i kann dir’s nit sagen, i hab’ di so lieb.

Sprichst allweil von Lieb, sprichst allweil von Treu

und a bissele Falschheit is au wohl dabei!

Und wenn i dir’s zehnmal sag, dass i di lieb,

Und du willst nit verstehen, muss i halt weiter gehn. 

Für die Zeit, wo du g’liebt mi hast, dank i dir schön,

Und i wünsch, dass dir’s anderswo besser mag gehn.

 

 

 

 

The Stream in the Valley 

Englisch von Iris Rogers 

 

The Stream in the valley is troubled and sad, 

and it’s hard to be telling how great is my love. 

You tell me you love me, you tell me you’re true, 

But a little deceiving is surely there too. 

If I tell you a thousand times that I am true

And if still you won’t heed me then I’ll go from you. 

And I’ll thank you for loving me though we must part,
And I’ll wish you your happiness deep in my heart.